Freitag, 18. September 2009

5 Jährige sind anders, Füchse auch

Zahnkappen? Sattelkontrolle? verläuft eine Wasserader unter seinem Trog? Oder ist der Wetterumschwung schuld? Meine Osteo könnte ja auch mal wieder drauf gucken lassen, oder reite ich doch grottiger als ich ohne hin von mir denke?

Ich sinniere über den Grund den mein bisher tot braver Herbert haben könnte, vom Equiden Doctor Jekyll


 in den diabolischen Mr Heyde zu mutieren.



Eine liebe Bekannte versuchte derweil meine Selbstzweifel zu zerstreuen und mich zu beruhigen, in dem sie mir versicherte, der "Gute" sei gerade in der Pubertät. Manch einen 5 Jährigen könne man eben nicht gebrauchen. Ich überlegte kurzzeitig, ob ich Herbert nicht tatsächlich einfach in die Ecke stellen sollte und dort Spinnenweben ansetzen lasse. Jedenfalls so lange bis er ein Jahr Älter und damit automatisch Weiser wird.

Aber von vorne:

Ich spüre das ja schon länger. Da hinten links im Gesäßknochen. Der Bursche wird seltsam.
Das fing mit einer gewissen spannigkeit an. Die habe ich mehr erahnt als wirklich reell wahrgenommen.
Soll heißen, Herbert hat eine relativ hohe Grundlockerheit, die es ihm verbietet „normal“ zu klemmen. Genau betrachtet, merkt man als Reiter das Ausmaß seiner Spannigkeit in der Regel erst dann, wenn man ungewollt den Boden küsst.
Allenfalls hat man dann noch die Gelegenheit sich verdattert zu fragen, wie es denn zu dieser ungewollten Demonstration der Gravitationskraft am eigenen Leibe kommen konnte.
Großartig Intervenieren ist jedenfalls nicht.

Ich hatte kürzlich das Vergnügen und landet mit einem Mustergültigen Flachköpper im Teppich.
Zu Recht irgendwie. Denn ich verfing mich mit meinem Fuß in den Überresten des alten Zauns. Dieser Rückstoß, so wie das Geräusch, des sterbenden Zauns, erschreckte das verspannte Füchslein so sehr, das er diese Spannung in lustige, Mehrdimensionale Bewegungen entlud.

Die freundlichen Beobachter erzählten mir später, das hätte Optisch etwas von einer Nurejew Persiflage in einem Travestie Theater gehabt.


Rudolf Nurejew, 1962 © Hannes Kilian

Wie dem auch sei, diese Einlage war für mich nicht mehr zu sitzen.

Mein Therapeut sagt immer, ich müsse dringend lernen, immer das Positive aus jeder Situation zu ziehen.
Also gut Herr Doktor: Die Anschaffung des Swinggroundes hat sich bezahlt gemacht. Ich landete wenig elegant aber sehr weich auf meinem Steiß. Astreiner Reitplatzbelag das.

Das Füchschen verhielt sich Mustergültig, in dem es schnorchelnd zurück kam und sich fragend über mich beugte. Oder habe ich das etwa Fehlinterpretiert und er verbuchte das als Lernerfolg?
Ach nein, ich will ja positiv Denken. Toll, daß er zurück gekommen ist. Im Gelände ist solch Verhalten Gold wert.

Fortsetzung folgt...........Leider





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